Port Louis

14.07.2024, Tag 68

Wir stehen früh auf und bringen Lotta erst mit dem Dingi und dann zu Fuß zum Zug. Der Abschied ist immer schwer für mich und ich gewöhne mich auch nicht daran!
Danach packen wir das Boot und fahren wieder mit viel Motor nach Port Louis. Magdalena und Daniel planen auch dorthin zu kommen, so fällt es zunächst etwas leichter nun auf dem Rückweg zu sein. Port Louis ist ein Hafen vor einer schönen Stadt kurz vor Lorient. Wir besichtigen den Ort und den dazugehörigen Strand. Felix badet, ich kneife.
Abends kommt die Adiago und wieder verbringen wir mit den beiden zwei schöne Abende.

15.07 und 16.07. 2024 Tag 69 und 70

Wir gammeln an Bord, wandern, fahren einkaufen, Felix arbeitet, ich schreibe Blog.
Am 16.verabschieden sich Magdalena und Daniel in Richtung Belle Ile, um von dort den Absprung über die Biskaya zu schaffen. Nun werden wir uns vermutlich erst in „a couple of years“ wiedersehen. Wir wünschen den beiden guten Wind, viel Sonne, Sterne und Delphine und natülich tolle Erlebnisse. Wir gehen abends noch essen und geraten so, auf einen großen Markt mit vielen schönen Leckereien, die wir gerne mit nach Hause nehmen.


Iles de Glenan

17.07.2024 Tag 71

05:00 Uhr aufstehen. Es ist zu dunkel, da trauen wir uns noch nicht durch die Fahrwasser, die von Felsen eingerahmt sind. Als es etwas heller wird fahren wir zunächst in den Hafen gegnüber tanken und fahren dann ohne Wind, mit Motor zu den Glenans. Delphine tauchen wieder auf, leider bin ich so müde, dass ich schlafen muss und verpasse daher einige.
Nach einer spannenden und wunderschönen Durchfahrt gehen wir um kurz vor elf in La Chambre an die Boje 1013. Wir paddeln an Land, gehen dort spazieren, sitzen lange am Anleger und beobachten die Tagesausflügler, Paddler und die Segel-, Surf- und Tauchschulen. Danach baden wir und verbringen einen Abend an Bord in dieser magischen Idylle.


Camaret zur mer

18.07.2024, Tag 72 Die Angler sind da wo die Deplphine sind oder andersrum?

Auslaufen um 06:30 Uhr, es ist karibisch!
Und dann wird es noch besser, denn plötzlich sind sie wieder da. Delphine in Spiel- und Jagdlaune, sie springen, surfen uns sausen ums Boot. Davon bekomme ich nie genug.
Ob die Angler die Delphine spotten oder ob die Delphine die Angler beobachten wird nicht klar, auf jeden Fall sieht man sie meist gemeinsam, begleitet auch immer von Möwen.
Nachdem wir das heute unspektakuläre „Raz de sein“ durchquert haben setzen wir Segel. Ganz ungewöhnlich: Viele Segelschiffe kommen uns entgegen und wir erinnern uns, dass dieses Jahr wieder ein maritimes Festival in Brest stattfand. Die Boote sind wohl auf dem Rückweg.
Nach dem Einlaufen machen wir uns auf den Weg zu den Menhiren und suchen uns danach ein Außenrestaurant mit Moules Frittes, vegetarischem Burger und französischer Livemusik von „les petit yeux„. Als letztes Lied wird Bella Ciao auf französisch gespielt und alle Arme (die linken Arme!) sind oben.


L`aber Wrac´h

19.07.2024, Tag 73

Wir laufen um 10:00 Uhr aus und motoren zunächst zum Chanell Four, wo wir dann Segel setzen und mit zum Teil 3 Knoten Mitstrom durchtreiben.
Im Hafen gehen wir ins Päckchen und dann ein Bier auf der Pier trinken.

20.07.2024, Tag 74

Hafentag. Es regnet, also lesen, lesen, lesen. Neben uns liegt ein belgisches Boot, mit 3 jungen Männern, die gerade in einem Jahr in die Karibik und zurück gesegelt sind. Sofort erfasst mich das Fernweh. Mein Trost: Nächstes Jahr segeln und leben wir wieder mit unseren Freunden und Freundinnen und ich plane, in diesem Oktober Lotta in Berlin zu besuchen.


Trebeurden

21.07.2024, Tag 75

Eigentlich wollten wir heute noch in L´aber Wrac´h bleiben, doch dann kommt Dynamik in die Planung, denn unsere beiden Nachbarn wollen heute weiter.
Wir vergessen, dass wir eigentlich viel Welle und kein Wind nicht mögen und fahren ebenfalls los. Ein echter Fehler. Der Wind kommt achterlich mit 10 Knoten, die Wellen (wir schätzen so 2-3 Meter) auch von hinten. Es schaukelt und knallt. Nach ca 10 Seemeilen schläft der Wind ein, wir schauckeln unter Motor Richtung Roscoff, das ist näher dran. Meine Laune sinkt, wären wir doch im Hafen geblieben, dann hätte ich heute Abend Austern gegessen. Auch ein Delphin, der hoch aus dem Wasser springt kann mich nicht aufheitern und Lust auf Roscoff habe ich auch nicht.
Kurz bevor wir in das Fahrwasser nach Roscoff einbiegen frischt der Wind auf und kommt nun raum. Außerdem werden die Wellen durch die Halbinsel vor Roscoff abgelenkt. Ein Glück, wir können segeln und die Tide steht günstig für Trebeurden, denn abends einlaufen bedeutet heute Slagtide also „wenig“ Strom und ein offenes Sill (eine Schwelle, die verhindert, dass der Hafen bei Ebbe trocken fällt). Also los, alles ist besser als Roscoff!!!
Kurz vor Trebeurden wird es spannend, die Untiefen sind nicht gut ausgetonnt und es steht Strom. Wir müssen auf die Insel davor zuhalten und haben das Gefühl sie fast zu rammen. Aber links von unserem Kurs sind ebenfalls Untiefen, die einem den Abend versauen können. Wir kommen trotzdem gut rein, auch hier herrscht keine Platznot. Wir finden einen Platz, die Holländer, die uns beim Anlegen helfen versorgen uns auch gleich mit dem Code für den Steg und die Sanitairanlagen. So freundlich und umsichtig. Trebeurden gefällt uns sofort. Wir essen in dem Hafenrestaurant Gallette und spazieren noch ein bisschen durch das Dorf.

22. und 23.07.2024, Tag 76 und 77, Hafentage

Wir wandern zur und um die Grand Ile, gehen auf den schönen Markt in der Stadt, umrunden einen großen Felsen vor dem Hafen und baden. Der Strand ist riesig und sehr belebt, fast „overcrowded“. Das waren wieder Bilderbuchurlaubstage.


Paimpol

24.07.2024, Tag 78

Weiter Weg, frühes Auslaufen, wenig Wind. Wir segeln und motoren, sind dann doch viel zu früh vor Paimpol. Noch ist Niedrigwasser und das Fahrwasser ist trocken gefallen. Auf unserem Kartenplotter sind ganz viele Boote zunächt vor der Ile de Bréhat zu sehen, die dann plötzlich gemeinsam die Anker lichten und dann vor dem trockenen Fahrwasser eigenartige Runden drehen. Als die Durchfahrt möglich ist, laufen plötzlich alle gemeinsam auf das Fahrwasser zu. Was ist da los? Wieso sind die bis in die Toppen geflaggt und warum sind einige verkleidet? Wir erfahren, dass es sich um das Channel Classic Race von Dartmouth nach Paimpol über St. Peters Port handelt. Was nun? Um einen Ankerplatz, der nicht trocken fällt, zu finden, ist es fast zu spät, aber werden wir einen Platz im Hafen bekommen? Ich erinnere mich, dass schon vor 3 Wochen eine große Regatta gleichzeitig mit uns in diesem Hafen war und trotzdem genug Plätze für Visiteurs da waren. Wir lassen uns mit den Regattabooten in den Hafen treiben. Die Stimmung ist gut, es wird gesungen und Dudelsack gespielt. Beim Durchfahren der Schleuse werden auch wir bei Dudelsackklängen beklatscht. Es ist mir ein bisschen unangenehm, denn wir haben ja nicht regattiert.
Im Hafen fahren die Anderen nach links in das große Becken und wir biegen nach recht ab. Der Hafenmeister begrüßt uns freundlich und zeigt uns einen freien Platz. Alles kein Problem, keine Hektik, keine Spannung trotz der großen Verantstaltung. Alle fallen müde ins Bett, wir haben eine ruhige Nacht.

25. und 26.07.2024, Tag 79 und 80, Hafentage

Wir genießen Paimpol noch einmal richtig: Wir wandern zur Abtei, kaufen Mitbringsel ein, baden morgens und gehen zum Abschied von der Bretagne noch einmal essen. Es gibt für mich wieder Moules Frittes und für Felix eine vegetarische Platte.
Die letzte Nacht wird laut, denn es ist ein Tecnoevent angesagt, das auch trotz weniger Zuschauer bis tief in die Nacht durchgezogen wird.



Ein Gedanke zu „Zurück durch die Bretagne“
  1. Hallo Maike, ich bin erst heute mal dazu gekommen, in deinen Reise-Blog hineinzuschnuppern! Was für eine tolle, lange, aufregende Tour…! Ihr habt meine volle Bewunderung:-)
    Liebe Grüße von Katja

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