Cadzand

28.08.2024, Tag 113

Wir laufen aus, nachdem ich morgens noch schnell ein Baguette und Croissants geholt habe. Zunächst können wir schön segeln, dann lässt der Wind nach und wir motoren den Rest nach Cadzand. Belgien wollen wir nicht nochmal anlaufen.
Das Wetter ist super, es ist sehr warm und wir freuen uns, dass der Strand direkt neben dem Hafen ist. Gleich nach dem Anlegen gehen wir begeistert und lange baden.
Viel mehr ist nicht los, daher nutzen wir die Gelegenheit, früh ins Bett zu gehen.


Scheveningen

29.08.2024, Tag 114

05:00 Uhr aufstehen, es ist noch stockdunkel! 06:00 Uhr auslaufen. Wir können fast durchgehend segeln bei gutem Wetter und freundlichen Winden.
Nun steht uns Rotterdam mit seinem riesigen Hafen, aus dem viele große Schiffe kommen, wieder bevor. Über Funk wird mir mitgeteilt, dass wir passieren können. Ich sitze unten neben dem Funkgerät und beobachte misstrauisch die AIS Anzeige. Es sieht weder auf dem AIS noch in Wirklichkeit so aus, als könnten wir unbeschadet passieren: ständig legen im Hafen große Schiffe ab, die Port Control funkt dauernd mit der Stena, die ich auf dem AIS erst viel später entdecke. Irgendwie kommen die anderen Schiffe, die ablegen aber nicht aus dem Hafen. Wir beobachten, dass sie in der Hafeneinfahrt wenden und dann in ein anderes Hafenbecken fahren. Also klappt es doch, die Stena geht hinter uns vorbei und wir atmen erstmal tief durch.
Wir segeln bei 3-4 Windstärken von der Seite weiter bis wir gegen 17:00 Uhr in Scheveningen anlegen. Da wir morgen nach Ijmuiden fahren und dort die Versorgung mit Lebensmittel kaum vorhanden ist, nutzen wir den nahe gelegenen Supermarkt und decken uns für die nächsten Tage ein. Mit Blick auf den Hafen und die Gipsy Moth IV essen wir Salat und Pfannkuchen vor einer netten kleinen, nicht zu edlen Bar.


Ijmuiden

30.08.2024, Tag 115

Wir laufen um 08: 00 Uhr aus, kein Wind, die Nordsee ist spiegelglatt. Wir motoren und sehen auf unserem Weg immer wieder Kegelrobben aus dem Wasser gucken. Selbst im Vorhafen guckt noch ein Kopf heraus.
In Ijmuiden suchen wir in der riesigen Marina einen Platz aus, der dummerweise sehr weit weg von allem ist. Wir schnappen uns unsere Badesachen (den Strand fand ich schon beim ersten Mal so verlockend). Danach sitzen wir wieder in einem Café am Strand und gucken versonnen in die Gegend.

31.08.2024,Tag 116

Hafentag: Es ist viel Wind. Wir waschen, laufen einmal zum Fährterminal, stellen fest, dass hier wirklich nur der Strand schön ist, reparieren und putzen im Boot und machen sonst nix.


Amsterdam

01.09.2024, Tag 117

Morgens um 10:50 Uhr nehmen wir die Schleuse und motoren durch den Kanal nach Amsterdam. In Scheveningen hat uns eine Holländerin vom Sixhaven vorgeschwärmt. Auf meine Frage, ob auch so große Schiffe wie wir einen Platz bekommen (denn es soll ziemlich eng sein) lacht sie und meint, dass es jetzt in der Nachsaison kein Problem sein sollte. Also rufe ich in Amsterdam den Sixhaven an und bekomme einen Liegeplatz Vorschlag. Tatsächlich ist der Hafen sehr eng aber da er wirklich nicht voll ist, bleibt genug Platz zum manövrieren.
Auch hier wieder ein Hafen, der dicht an der Stadt ist und trotzdem total idyllisch und ruhig ist (fast wie ein dänischer Inselhafen). Der Hafen liegt am Ufer gegenüber vom Hauptbahnhof und kann von dort in kurzer Zeit mit kostenlosen Fähren erreicht werden. Wir fühlen uns sofort wohl. Felix hat bei der Einfahrt Sonnenschirme, unter denen glückliche Menschen saßen, entdeckt. Wir machen uns auf den Weg und sind begeistert von der kleinen Bar: Mandelahuise auf einer Landzunge am Hafen. Leider hat die Bar nur von Donnerstag bis Sonntag auf, ansonsten würden wir vermutlich hier nicht mehr weggehen.
Abends kaufen wir noch für das Frühstück morgen ein und gehen danach nochmal in das Mandelahuis (schliesslich ist Sonntag, also vielleicht die letzte Gelegenheit dieses Jahr).

02.09., 03.09, 04.09. und 05.09.2024, Tage 118, 119, 120 und 121

Früh morgens holen wir Lotta und Karl vom Flixbus ab. Beide sind hungrig und sehr müde. Wir fahren mit dem Bus und der Fähre zum Boot und frühstücken gemeinsam. Danach ist erstmal Pause angesagt. Als beide ein bisschen erholt sind, machen wir uns auf den Weg in die Stadt, schlendern an Grachten entlang und unterhalten uns in kleinen Cafés. Abends essen wir indisch.
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Wir besichtigen die umgebauten Markthallen, in denen jetzt alternative Läden, Unigebäude und Essmeilen sind, besuchen das Reichsmuseum mit vielen Originalgemälden verschiedener Künstler*innen, laufen durch einen großen Park und genießen nach dem Trubel den schönen Hafen. Am letzten Abend essen wir in einem veganen Ramen Restaurant super leckere Suppen.
Viel zu schnell vergehen die Tage und so bringen wir Lotta und Karl am Donnerstag Nachmittag wieder zum Bus und sind ein bisschen traurig.
Amsterdam hat uns gut gefallen, es ist quirlig und gleichzeitig viel entspannter als London. Auch der Sixhaven hat es uns angetan, er war ein schöner Kontrast zur wuseliegen Großstadt.