Roscoff

25.06.2024, Tag 49

Um 09.00Uhr laufen wir mit der Adagio und der Flores aus und motoren durch das Fahrwasser. Um 10.00 Uhr können wir segeln und treffen kurz darauf 2 Delphine, die sehr in Eile an uns vorbei schwimmen. Gegen 12.00 Uhr ziehen wir den Gennaker und können so 3 Stunden Richtung Süden sausen. Die letzten 16 Meilen nach Roscoff motoren wir. Dort unterschätzen wir die Strömung und vergessen in der Hektik die bereitgelegten Fender auch rauszuhängen und treiben auf ein Nachbarboot. Es gibt ein paar kleine Kratzer und wir sind froh, dass wir versichert sind. Roscoff hat super Sanitairanlagen ist aber leider langweilig. Nach einem gemütlichen Absacker auf der Flores gehen wir ins Bett. Magdalena und Daniel werden morgen früh nach Brest fahren. Wir hoffen, die beiden dann in der nächsten Woche wieder zutreffen. Sibylle und Marcus und wir werden zunächst L´Aber Wrac´h ansteuern. Der Hafen soll sehr schön sein und wieder gibt es dort viele Gelegenheiten zu wandern.

L´Aber Wrac´h

26.06.2024, Tag 50

Nach einem Gang zum Supermarkt laufen wir gegen 10:30 Uhr aus. In der Einfahrt ist dichter Nebel und hohe Wellen gegen an, außerdem kein Wind. Auch als der Kurs besser wird, können wir nur „dänisch“ kreuzen (also der Motor läuft mit).
Kurz vor dem Hafen zieht wieder Nebel auf. So dick, dass wir nur noch nach Compass und Kartenplotter fahren. Wir schleichen uns durch das Fahrwasser und finden die riesigen Tonnen meist erst, wenn sie neben uns stehen. Das ist unheimlich und wir sind beide total angespannt. Plötzlich tauchen aus dem Nichts erst Paddler und dann kleine Jollen auf. Was machen die denn hier? Ich nehme Funkkontakt zur Hafenmeisterin auf, die mitteilt, dass sie Platz für uns haben und es auch möglich ist, trotz des Nebels in den Hafen zu fahren. Dann plötzlich taucht der Hafen auf, ein Mitarbeiter des Hafens erscheint mit seinem Schlauchboot, fragt ob wir lieber inside oder outside liegen wollen, fährt vor uns zum Liegeplatz, steigt aus und hilft beim Anlegen. Die Mitarbeiter*innen in den Häfen sind meistens seht freundlich und hilfsbereit. Wir bedanken uns für diese tolle Unterstützung, so kennen wir es nicht. Dann plötzlich lichtet sich der Nebel und wir sehen entsetzt wo wir da quasi blind durchgefahren sind. Es ist wunderschön aber eben auch felsig. Der Hafen liegt idyllisch an dem Meeresarm (hier Aber genannt) und hat eine relaxte Atmosphäre. Wir wollen ein paar Tage bleiben.

27.06. und 28.06.2024, Tag 51 und 52

Hafentage mit Dingi
Wir fahren am 27. den Aber hoch, vorbei an langen Bojenketten an denen viele größere und kleinere Boote in der Mitte des Fahrwassers liegen. An einer Rampe eines Ruderclubs legen wir an, tragen das Dingi ein Stück an Land und machen uns auf den Weg nach Plouguerneau, wo heute Markt sein soll. Zunächst müssen wir an der Straße entlang und freuen uns dann über eine Nebenstrecke ohne Autoverkehr. In Plouguerneau ist trotz des Regens reges Treiben auf dem Marktplatz. Wir gehen zunächst frühstücken in eine Boulongerie: Croissants, Orangensaft, Kaffee und Tee. Wir beißen in das erste Croissant und machen gleichzeitig „mhhh“, das ist das leckerste Croissant, das wir je gegessen haben. Es ist auch echt schwer, vielleicht ist es eher Butter mit Teig als Teig mit Butter? Danach laufen wir im Nieselregen über den Markt, kaufen Früchte, Gemüse, Käse, luftgetrocknete Wurst und 2 langärmlige Streifenshirts ein (diemal in Rottönen). Zurück lässt der Regen nach, dafür verlaufen wir uns und müssen daher 2,5 km zurück gehen. Macht nichts, es ist ja trocken und der Weg ist sehr schön. Zurück am Hafen genießen wir den Tag und essen mit Sibylle und Marcus Abendbbrot.
Am 28.6. verabreden wir uns zu einer Wanderung auf der gegenüberliegenden Seite des Aber mit Sibylle und Marcus. Mit dem Dingi setzen wir über und wandern dann entlang der Landzunge ca. 10 km bis wir zurück im Dorf eine Breizh Cola trinken und wieder zurückfahren.
Felix und ich laufen noch ein bisschen durchs Dorf und trinken dann an den Tischen der Hafenkneipe in der Abendsonne einen „Absacker“.

Camaret sur mer

29.06. und 30.06.2024, Tag 53 und 54

Wir starten und motoren zunächst. Als wir um die Ecke am Chanel Four sind können wir segeln , haben den Wind zunächst von hinten und später raum. Der Wind briest auf und so kommen wir gut voran. In Camaret machen wir am Steg fest und machen uns auf den Weg in die Stadt. Plötzlich klingelt mein Telefon und Christian aus Leibzig ist dran. Wir haben ihn vor langer Zeit auf der Kieler Woche kennengelernt und er hat mehfach zur Freude unserer Nachbarn und unserer Katzen mit Kind und Freunden unser Haus gehütet. Diesmal war er wieder da, vor etwa einer Woche. Wir hatten lose verabredet uns vielleicht in der Bretagne zu treffen. Es hatte vor einger Zeit schon geschrieben, dass wir und melden sollen, wenn wir in Camaret sind, dann würden wir zu Crepes bei den Eltern seiner Freundin eingeladen. Dass in der Nachricht Camaret stand hatte ich längst vergessen und so war ich überrascht, dass er sagt: „Na seid ihr endlich hier angekommen?“ Ich:“wie, bist du auch hier?“ Christian: „Ja ich sitze auf der Hafenmauer und gucke auf den Schiffsfriedhof.“ Ich: „Da sind wir gerade vorbei gelaufen und kommen nun dahin wo du bist“. Wir haben uns 2 Mal gesehen, einmal auf der Moppel vor ca.8 -10 Jahren und einmal vor vielleicht 7 Jahren bei uns zuhause als Christian gemeinsam mit Pamuk, seinem Sohn unsere Katze und Haus hütete. Wir freuen uns über das Wiedersehen und lernen dann Claire seine Freundin kennen. Und sofort folgt die Einladung zu Crepes, heute Abend. Claire informiert ihre Mutter, wir fahren noch kurz zur Zoef, zeigen sie Claire und Christian und fahren dann gemeinsam zum gemütlichen Haus von Claires Eltern. Außer Béné, Claires Mutter sind noch Pamuk, Christians großer Sohn, Nino der gemeinsame Sohn von Claire und Christian und Aurèle der Neffe dabei. Wir werden herzlich begrüßt, Felix spielt mit Pamuk Tischtennis, Nino zeigt uns im Katalog was er sich alles zu seinem morgigen 4. Geburtstag wünscht und Aurèle bereitet sich auf das Fussballlspiel Dänemark – Deutschland vor. Béné schlägt derweil den Teig und beginnt zunächst auf dem Crépestein herzhafte Crépes zu backen (mit Speck oder ohne aber immer mit einem Spiegelei in der Mitte). Schon der erste Crépe macht sehr satt und so bleibt es bei einem herzhaften für mich, damit ich auch noch einen Süßen essen kann. Die Crépes schmecken super lecker, aber das tollste ist die schöne Stimmung in diesem gemütlichen Haus. Wir fühlen uns, als würden wir uns alle schon ewig gut kennen. Nach diesem besonderen Abend fährt Christian uns zurück, im Gepäck haben wir 4 süße Crépes für das Frühstück. Vielen Dank an euch alle für dieses schöne Erlebnis, hoffentlich treffen wir uns bald mal wieder.
Am nächsten Tag wandern wir am Ufer entlang und verpasssen dadurch die Öffnungszeit der Läden. Wir verabreden mit Sibylle und Marcus den nächsten Schlag und fallen in die Koje.

Loctudy

01.07.2024, Tag 55

Wir laufen so aus, dass wir am Raz du Sein kaum Strom haben. Danach müssen wir erst motoren bevor wir Wind bekommen und nun unter Segeln auf Loctudy zulaufen.
Jetzt sind wir auf der Biskaya!
Delphine, Delphine, Delphine: Sie sausen um unser Boot herum, springen, surfen in der Heckwelle. Sie sind so nah, dass Felix mehrere Fotos machen kann.
Die Einfahrt ist wieder sehr spannend aber dann kommen wir in diesem idyllischen Hafen an, werden freundlich vom hilfsbereiten Hafenmeister an unseren Liegeplatz begleitet und sind wieder begeistert. Insbesondere die Bar auf der Hafenmole, die morgen auf sein soll, hat es uns angetan.

02.07 uns 03.07.2024 Tag 56 und 57 Hafentage

Wir vertreiben uns die Zeit mit Besuchen beim örtlichen Carefour (Supermarktkette) und auf dem Markt und wandern im Nieselregen über die Isle Tudy und werden von Sibylle und Marcus zum Essen eingeladen: für Felix Spaghetti und für alle anderen Spaghetti mit leckeren Muscheln. Dazu Salat und zum Abschluss fruchtiger Nachtisch mit Blätterteigteilchen. Alles schmeckt super lecker!
Auch hier fällt der Abschied schwer aber morgen geht es nach Concarneau und dann nach Lorient wo wir am Samstag Lotta abholen um mit ihr eine Woche zu segeln.

Concarneau

04.07.2024, Tag 58

Es liegen nur 16 Seemeilen vor uns. Wir segeln los und haben kaum das Groß gesetzt, da sind wir schon da. Concarneau ist eine hübsche gut erhaltene Stadt. Wir laufen durch die Altstadt und gehen dann an den Strand. Nun trauen wir uns das erste Mal ins Wasser, es ist ziemlich kalt.
In der Stadt begeben wir uns auf die Suche nach Plätzen der Krimifigur Dupin und finden das Restaurant L`Admiral und eine Buchhandlung, in der die Krimis auf deutsch verkauft werden.

Lorient

05.07. und 06.07. 2024, Tag 59 und 60

09:30 Uhr auslaufen. Leichter Wind und Nieselregen. Der Wind steht mit 11-12 kn. durch und so steuert „Herr Förtmann“ uns nach Lorient. Wir bergen kurz vor der Einfahrt in das Fahrwasser von Lorient das Groß und treiben dann mit Genua bis kurz vor den Stadthafen. In diesem Fahrwasser ist viel los, viele Segler, Fähren, Motorboote und andere Wassersportler. Im Stadthafen werden wir wieder total nett empfangen, zu einem freien Platz gebracht und vertäut.
Die Hafenmeisterin nimmt sich auch im Büro viel Zeit, uns die Geschäfte und Sehenswürdigkeiten von Lorient zu beschreiben. Für morgen planen wir die Museen bei den alten Bunkeranlagen. Wir essen Crèpe vom Hafenkiosk und suchen den Bahnhof. Dann fängt es anzu regnen, wir gehen zum Boot und gucken Fußball: Franreich gegen Spanien.
Am nächsten Tag besuchen wir das Eric Trabery Museum und das U-Boot und schlendern an den riesigen Renntrimaranen vorbei.
Wieder am Boot spricht mich Eric Leroy an. Er ist Englischlehrer für Erwachsene, vermutlich so etwas wie bei uns die Volkshochschule und möchte, dass seine Schüler*innen lernen, sich auf englisch zu unterhalten. Daher ist er auf der Suche nach Menschen die englisch aber nicht, bzw. wenig französisch sprechen um sich in einem Café am nächsten Morgen zu unterhalten. Ich sage zu und auch Marcus ist sofort bereit mitzumachen. Abends holen wir Lotta am Zug ab, der auf die Minute pünktlich einfährt. Das Wetter ist schön, wir gehen essen und freuen uns total.