01. 08. 2024, Tag 86 Cherbourg
Frühes auslaufen (06:30 Uhr) wir motoren bei Wellengang und schlechter Sicht zunächst an der Küste von Jersey entlang. Dann ziehen wir irgendwann die Segel hoch, dann später wieder motoren, dann wieder Segel,……
Abends laufen wir in Cherbourg ein. Wir beschließen, dass wir morgen hier bleiben und uns für übermorgen ein Auto mieten, um zu den Stränden und Gedenkstätten des des D-Days zu fahren.
02.08. und 03.08.2024, Tag 87 und 88
Morgens Frühstück in der Stadt (Kaffee, Tee, leckere Croissants). Nachdem wir ein Auto für den 03. August gemietet haben wandern wir den Berg hinauf zu einem Castell. Von dort können wir ganz Cherbourg und Teile der Küste überblicken. Wieder unten angekommen, gehen wir zu einer Ausstellungshalle: „La Cite de la Mer“. Da die Titanic, bevor sie über Queenstown nach New York aufbrach, in Cherbourg einen Zwischenstopp einlegte, gibt es in „La Cite de la Mer“ eine Dokumentation über sie, die sehr anschaulich die Stimmung und auch den Untergang darstellt. Auch die Auststellung: Zukunft der Meere und das Gegenteil von Zukunft: ein ausrangiertes Atom-U-Boot gehören zur „La Cite de la Mer“ und können besichtigt werden.
Am Samstag fahren wir zunächst nach Sainte-Mere-Eglise. Hier blieb am 06. Juni 1944 ein junger amerikanischer Fallschirmspringer am Kirchturm hängen, wurde angeschossen und dann geborgen. Er soll die mit den Bewohner*innen dieses schönen Städtchens und mit einem deutschen Soldaten Freundschaft geschlossen haben. Seine Geschichte wurde verfilmt und seitdem hängt der Fallschirm mit einer Atrappe des Soldaten an dem Kirchturm von Sainte-Mere-Eglise. Nachdem wir in dem kleinen Ort gefrühstückt haben, fahren wir zur Utha-und Omaha-Beach und besuchen danach noch den amerikanischen Soldatenfriedhof und eins von zahlreichen Museen des D-Days. Für uns sehr beeindruckend sind die vielen Menschen überall, die diese Stätten besuchen. An den Straßen hängen Bilder von jungen Männern, die bei dieser Aktion starben überall liegen Blumen und wehen französische, amerikanische, englische und kanadische Flaggen. Die Ereignisse um den D-Day bleiben hier in Erinnerung. Auch das „Memorial“ in Caen, das wir ein paar Tage später besuchen, ist voll besucht, im Jahr kommen über 630000 Beucher*innen hierher.
04.08.2024, Tag 89, Saint Vaast
Wir laufen wieder früh aus um die richtige Strömung zu bekommen. Da wir hohe Wellen und keinen Wind haben machen wir wieder den Motor an und kommen dann mit dem Strom zwischendurch auf 10,5 Knoten Fahrt. Nach der Ecke wird es ruhiger, wir können schön segeln und kommen rechtzeitig zum vormittags Hochwasser um 11.00 Uhr in Saint Vaast an, gehen baden und laufen über den riesigen Jahrmarkt. Abends geht es richtig los und er endet mit einem tollen Feuerwerk direkt von der Hafenbrücke gestartet.
05.08.2024, Tag 90, Ouistreham
Bevor wir lossegeln laufe ich noch schnell zu dem Feinksot Laden in Saint Vaast um noch ein paar Mitbringsel, die mir schon auf dem Hinweg auffielen, zu shoppen.
Los geht es mit wieder einmal mit wenig Wind von hinten. Wir segeln und motoren. Der Genaker steht nicht, dann wird es irgendwann besser und wir erreichen segelnd den Warteponton rechtzeitig vor der letzten Schleuse bei Tageslicht.
Der Hafen ist sehr geschützt und hat eine schöne ruhige Atmosphäre.
06.08. und 07.08.2024 Tag 91 und 92, Hafentage
Wir fahren nach Caen ins „Memorial“ und machen am nächsten Tag eine kleine, sehr schöne Wanderung mit Badepause.
08.08.2024, Tag 93 (herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag lieber Rüdeger)
Wir nehmen die erste Schleuse um 10:30 Uhr. Die Schleuse wird voll gepackt und tatsächlich kommen alle mit.
Danach fahren wir die Seine hoch nach Honfleur, bekommen da gerade noch die Schleuse und kurz danach die Brückenöffnung in den inneren Hafen.
Hier boxt der Papst! In den Restaurants rund um den Hafen tummeln sich die Gäste und wir liegen mit dem Bug genau davor.
Wir gehen wieder essen (ich nehme natürlich wieder Moules Frittes) und fallen abends in einen unruhigen Schlaf, da in dieser Nacht gefeiert wird.
09.08.2024 Hafentag, Tag 94
Nachdem wir vom Ufer aus eine holländische Victoire beobachtet haben, die bei 5 Knoten Gegenstrom und hohen Wellen durch die Seine kämpt wandern wir wieder Mal. Diesmal geht´s lange am Strand lang, dann in ein Waldgebiet, vorbei an großen Anwesen mit Schafen, Kühen und Hunden, zurück nach Honfleur. Etwas abseits des Hafens ist es weniger wuselig und sehr schön. Abends sind die Resaurants wieder voll aber nachts ist keine Party mehr.
10.08.2024, Tag 95, Fécamp
Der Frühe Vogel,…..
08:30 Uhr durch die Brücke, 09:00 Uhr durch die Schleuse und dann geht es mit 5 Knoten Mitstrom die Seine runter.
Danach können wir mal segeln, mal nicht, aber am Ende wird es richtig schön und so kommen wir schon gegen 15:00 Uhr in Fécamp an.
Der Hafen ist groß, viele Angelschiffe und viel Platz. Die Strandpromenade ist lang und das Wasser schimmert in den verschiedensten Blautönen.
11.08.2024, Tag 96, Hafentag
Wir machen einen Spaziergang den Berg hinauf, wandern dort ein bisschen an der Küste entlang, gucken auf die Wellen und kommen nachmittags wieder im Hafen an. Nach dem Abendbrot hört der Wind auf zu pfeifen und wir spazieren an der Promenade und genießen den Sonnenuntergang.
Einige Plätze weiter liegt eine holländische Breehorn 37, der Eigner winkt mir freundlich zu.
12.08.2024, Tag 97 Dieppe
10:45 Uhr Auslaufen, freundlich unterstützt durch den Holländer von der Breehorn. Er weiß was er tut und dreht unseren Bug durch den Wind, so dass wir locker den Hafen verlassen. Tatsächlich ist diesmal genug Wind von hinten. Wir segeln Schmetterling und kommen gut gelaunt in Dieppe an. Da die Wellen nun sehr kappelig sind fahren wir mit dem Großsegel in den Außenhafen und nehmen es genauso wie den Fockbaum erst jetzt weg.
Die andere Breehorn kommt neben uns und wir tauschen Erfahrungen aus, die doch sehr ähnlich sind.
Wir laufen in die Stadt und kaufen Zutaten für Galettes ein. Sie schmecken prima und wir backen den Teig auf, so dass wir für morgen auch noch genug haben.
13.08.2024, Tag 98, Boulogne Zur Mer
09:30 Uhr auslaufen. Wir segeln mit raumen Wind. Irgendwann hören wir aus unserem Funkgerät einen selectiv Call. Felix spricht mit dem Mitarbeiter des enstehenden Windparks, der uns darauf aufmerksam macht, dass wir auf ein Sperrgebiet zulaufen. Wir sollen 5 Meilen nach nord-ost segeln und von dort Kurs auf Boulogne nehemen. Das machen wir, kommen aber dadurch erst nach allen anderen in Boulogne an. Macht nichts, hier ist wieder Jahrmarkt. Schade, so können wir nicht die neue Promenade, die seit unserem ersten Besuch hier, nun fertig ist, ausreichend genießen. Statt dessen laufen wir auf die gegenüberliegende Pier, essen lecker Pommes und gucken aufs Meer.
Wir haben unseren London Plan verändert, denn Felix hat festgestellt, dass es von hier nur 27 Meilen bis Dover ist. Der Weg durch das Fahrwasser des Ärmelkanals ist an dieser Stelle sehr kurz. Das wollen wir nutzen. Daher stellen wir den Wecker wieder auf 06:00 Uhr und gehen ins Bett.